Das mobile Ateliermodul, das dem Projekt seinen Namen gab, macht sich im Mai auf den Weg ins oberfränkische Gundelsheim. Idyllisch gelegen auf einer Wiese mit alten Bäumen, direkt hinter der architektonisch faszinierenden Bücherei des Ortes, öffnet Das Mobile Atelier dort ab Mai erstmals seine Türen.
Dreißig Künstlerinnen und Künstler aus vierzehn Ländern bewarben sich mit Projektvorschlägen für diesen ersten Aufenthalt im Mobilen Atelier. Der Berliner Künstler Johannes Jakobi überzeugte im Juryverfahren besonders und erhielt den Auftrag.
Erfahrung beim Arbeiten in einem mobilen Atelier hat der weitgereiste Künstler bereits: Im Frühling und Sommer 2023 übernahm er in Sinzig das „Kunst-Mobil" von Stefanie Manhillen, um künstlerische Projekte in die Dörfer rund um das vom Hochwasser zerstörte Ahrtal zu bringen. Da entdeckte Jakobi seine Leidenschaft, Kunst nicht hinter den Türen von exklusivwirkenden Ausstellungshäusern zu präsentieren, sondern damit im öffentlichen Raum erreichbar zu sein, in Begegnungen zu gehen und als Künstler gefunden und angesprochen zu werden. Was ihn daran reizt? Seine künstlerische Arbeit werde auf eine wichtige Probe gestellt: Wie alltagstauglich, wie gesellschaftlich relevant, wie zeitgemäß und wie inklusiv ist sie eigentlich?
Johannes Jakobi war Meisterschüler an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Thilo Heinzmann (Malerei mit Raumbezug) und Prof. Ursula Neugebauer (New Media und Konzeptkunst) sowie zwei Gastsemester an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Gregor Schneider (Raumexperimente). Seine Werke wurden bereits international ausgestellt, in Deutschland u.a. in der Neuen Nationalgalerie, dem Museum für Fotografie in Berlin, dem Kunstverein Marburg sowie dem E-Werk Luckenwalde.
Zuletzt hat sich der künstlerisch Forschende zu Themen beschäftigt wie einer kritischen Sicherheitslücke in unserer Strominfrastruktur, der Thematik des „Parkens" von Privateigentum im Stadtraum sowie mobilen Unterkünften von Obdachlosen.